10 Tipps fürs Home Office
In Zeiten von Corona sehen sich viele Unternehmer*innen zum ersten Mal damit konfrontiert, im Home Office arbeiten zu müssen. Führungskräfte, Mitarbeiter*innen, Selbständige – wir alle sehen uns gezwungen, uns von zu Hause aus zu organisieren. Neben der unklaren Kinderbetreuung fehlt es häufig an einer klaren Tagesstruktur. Um diese neue Art des Arbeitens zu erleichtern, haben wir von dynaMIND Berlin ein paar Tipps für Sie zusammen gestellt.
10 Tipps
Vorweg sei gesagt, dass das Finden einer Arbeitshaltung etwas sehr persönliches ist und jeder darin seinen eigenen Weg gehen sollte. Diese Tipps dienen lediglich als Anregung.
- Stellen Sie sich einen Wecker wie Sie es auch von Ihrem normalen Tagesablauf gewöhnt sind, und erliegen Sie nicht der Versuchung länger zu schlafen, da Sie jetzt keine Fahrzeit mehr haben. Natürlich spricht nichts dagegen, zunächst auch mal auszuschlafen, wenn Sie mit dem Home Office beginnen, aber um in eine Routine zu finden, hilft es Ihnen,früh aufzustehen.
- Tragen Sie bequeme, normale Alltagskleidung und folgen Sie Ihrer Routine im Bad, als würden Sie zur Arbeit fahren. Wenn Sie sich um sich kümmern hat dies Einfluss auf Ihr Selbstbewusstsein und Sie fühlen sich „gewappnet“ für den Tag. Falls Sie Online-Meetings haben, können Sie einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, dabei Schuhe zu tragen.
- Richten Sie sich einen Arbeitsplatz ein, am besten mit Tageslicht und, wenn möglich, in einem eigenen Raum. Praktizieren Sie die „closed-door-policy“, wenn die Tür geschlossen ist, dann möchten Sie nicht gestört werden und erklären Sie dies Familienmitgliedern oder Mitbewohnern. Sollten Sie keine Möglichkeit haben, sich in einen eigenen Raum zurück zu ziehen, versuchen Sie doch mal das Ampel-System: Basteln Sie sich eine Ampel bzw. zwei farbige Pappkreise mit Aufhängern in Rot = „Bitte nicht stören.“ und Grün = „Gerne ansprechen.“ Wer daraus eine Aktivität mit Kindern machen möchte, findet hier eine Anleitung.
- Vielleicht der wichtigste Punkt beim Thema Home Office. Ablenkung vermeiden: Den meisten fällt es schwer, zu Hause all den Ablenkungen zu widerstehen, wie schnell noch was im Haushalt zu erledigen oder kurz im Internet zu surfen. Versuchen Sie nicht zwischendurch den Haushalt zu machen, legen Sie z.B. morgens, mittags, abends 10 Minuten-Blöcke ein in denen Sie das Nötigste machen, um produktiv sein zu können und sich wohl zu fühlen. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich zu fokussieren probieren Sie doch mal die Pomodoro-Technik: Setzen Sie sich einen Timer auf 25 Minuten in denen Sie konzentriert arbeiten, und danach machen Sie 5 Minuten Pause und beginnen erneut. Nach 4 Intervallen machen Sie 30 Minuten Pause. Wenn Sie geübter sind können Sie die Intervalle auch ausdehnen auf 50 Minuten und 10 Minuten Pause. In der gratis App „Focus Keeper“ können Sie die Intervalle einstellen und müssen sich nicht ständig einen neuen Wecker stellen. Wenn Sie ihr Handy aber nicht für die Arbeit benötigen, legen Sie es in ein anderes Zimmer!
- Setzen Sie sich feste Arbeitszeiten zu denen Sie beginnen und wann Sie aufhören. Planen Sie auch gezielte (längere) Pausen ein, in denen Sie am besten raus gehen und frische Luft tanken. Setzen Sie sich für den Anfang auch für die Pausen einen Wecker.
- Schreiben Sie sich morgens oder am Abend zuvor eine To-do-Liste und setzen Sie drei Prioritäten, die Sie auf jeden Fall schaffen wollen.
- Fangen Sie mit der nervigsten Aufgabe an („Swallow the frog“), um zu verhindern, dass Sie diese den ganzen Tag vor sich herschieben. Wenn Sie die Aufgabe hinter sich haben, erzeugt dies ein Gefühl der Befriedigung, das Sie weiter durch den Tag trägt. Sollte diese Methode für Sie nicht funktionieren, können Sie auch probieren, mit einer Aufgabe anzufangen, die Ihnen Spaß macht (jedoch arbeitsbezogen ist).
- Machen Sie sich ein schnelles, nahrhaftes Mittagessen oder unterstützen Sie Restaurants in Ihrer Nähe, indem Sie Essen bestellen oder abholen. Am besten sind Sie vorbereitet, z.B. in dem Sie sich einen Wochenplan für Ihre Hauptmahlzeiten erstellen oder auch nur den nächsten Tag im voraus planen. Versuchen Sie sich für die Mittagspause an die Zeiten zu halten, die Sie auch in der Firma haben, um die Pause nicht übermäßig auszudehnen.
- Stellen Sie sich zu Beginn des Tages genug Snacks und ausreichend Getränke bereit, damit Sie nicht ständig aufstehen müssen, um sich etwas aus der Küche zu holen.
- Bauen Sie Bewegung in Ihren Tag ein, wie z.B. Joggen, Yoga, Home Workouts oder Spazierengehen. Sie werden merken, dass sie motivierter sind an die Arbeit zu gehen und sich körperlich und mental besser fühlen.
Der wichtigste Tipp von allen:
Seien Sie nicht zu hart zu sich selbst. Dies ist nicht die Phase in Ihrem Leben, in der Sie unbedingt das neue Projekt angehen müssen oder am produktivsten sein müssen, weil Sie „so viel Zeit haben“. Dies ist eine absolute Ausnahmesituation, die mental sehr belastend ist.
Wenn es Ihnen hilft, viele Projekte zu starten, um sich abzulenken, dann tun Sie das, aber wenn Sie merken, dass Sie Schwierigkeiten haben im Home Office produktiv zu sein, dann tun Sie nur das Nötigste. Geben Sie sich Zeit, neue Routinen und Möglichkeiten zu finden.
Sie müssen im Moment nicht produktiv und effizient sein.
Sophie Grußendorf, Psychologin und Coach bei DynaMind
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