Burnout
Prävention in Berlin
Gelungenes Stressmanagement ist eine zentrale Herausforderung im beruflichen Alltag. Viele Menschen kennen Stress und Zeitmangel, vor allem in Zeiten hoher Arbeitsbelastung. Stress per se muss nichts Schlechtes sein: Er kann anfänglich motivieren und herausfordern. Bei chronischer Überforderung häufen sich jedoch körperliche Erkrankungen, und es kann zu einem Burnout kommen. Obwohl in den letzten Jahren immer mehr Fälle von Burnout in deutschen Unternehmen berichtet werden, haben nur wenige Unternehmen eine gelungene Praxis etabliert. Dabei sind die Symptome einer Burnout Erkrankung häufig nicht zu übersehen und eine frühe Diagnostik macht Sinn. Und ebenso wichtig: die geeignete Prävention.
Ein Personal Coaching in Berlin anfragen
Was ist ein Burnout und wie erkennt man ihn?
Burnout scheint eine Modediagnose geworden zu sein. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff des Ausgebrannt-Seins? Ist es Erschöpfung? Ist es eine sozial anerkannte Form der Depression? Dies sind Fragen, die in der Forschung lebhaft diskutiert werden. Wer sich die Realitäten ansieht, weiß: am Thema Burnout kommen wir in der Arbeitswelt nicht mehr vorbei.
Menschen geraten häufig in einen Burnout-Zustand, wenn sie ihre beruflichen Belastungen im Arbeitskontext als nicht mehr bewältigbar erleben. Ein andauerndes Erleben von Überforderung führt dazu, dass die Psyche mit einem Abbau von Motivation, Leistungsfähigkeit und schließlich auch von Reaktionsfähigkeit im Allgemeinen reagiert. Das Erleben wird flacher, es kommt immer wieder zu Erschöpfung, die allgemeine Gesundheit leidet. Zwischen den Betroffenen und ihrer Umwelt scheint sich eine Art von Distanz aufzubauen, die einerseits schützend wirkt, andererseits Gefühle wie Einsamkeit und Verzweiflung verbirgt.
Burnout oder Depression?
An dieser Stelle nähert sich die Burnout-Symptomatik tatsächlich dem Bild einer reaktiven Depression. Hinzu kommt bei chronischem Stress eine übermäßige Ausschüttung von Stresshormonen (z.B. Cortisol), was mit einer verringerten Immunfunktion, aber auch mit Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wird. Außerdem trägt ein erhöhter Cortisolspiegel zur Entstehung von Hirnleistungsstörungen, Stimmungsschwankungen, Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen bei.
Forschergruppen aus Psycholog*innen fassten aus mehr als 200 Veröffentlichungen eine Liste möglicher Burnout Symptome zusammen (mehr dazu in dieser Broschüre der Max-Planck-Gesellschaft). Hier eine Auswahl:
- Warnsymptome: übermäßiges Engagement für Ziele, erste Erschöpfung
- im Verlauf reduziertes Engagement
- Emotionale Reaktionen: erst Anspannung, Hilflosigkeit und Überforderung, dann depressive Zustände, Schuldzuweisungen, Aggressionen
- Abbau der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Motivation, der Kreativität
- Verflachung des emotionalen Erlebens, des sozialen Interaktionen, der geistigen Aktivität
- Psychosomatische Störungen
- Erschöpfung, auch nach dem Aufwachen
- sexuelle Probleme
- Schlafstörungen, Verspannungen oder Schwindel
- Anfälligkeit für Infekte, Kreislaufprobleme, Magen-Darm-Beschwerden, Bluthochdruck
- Herzstolpern, Herzrasen, Gefühle von Panik
- womöglich ein gesteigerter Alkohol- oder Drogenkonsum im Sinne einer Selbstmedikation
Informationen zum Thema Burnout-Rate
Burnout Erkrankungen oder Symptome sind weit verbreitet – heute mehr denn je. Jedes Jahr gehen laut Schätzungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales 54 Millionen Arbeitsfehltage in Deutschland auf psychische Überlastung und Burnout zurück. Laut dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen sind die Arbeitsunfähigkeitstage auf Grund von Burnout zwischen 2004 und 2012 um das 18-Fache gestiegen. Nach Daten des Zentralinstituts für kassenärztliche Versorgung, die»ZEITonline« veröffentlichte, wurde im Jahr 2009 bei 621 000 Patient*innen die Z73-Diagnose (unter der auch Burnout läuft) gestellt. Im Jahr 2017 waren es bereits 945 706 Patient*innen.
Burnout Symptome frühzeitig erkennen – das Maslach Burnout Inventar (MBI)
Sie sind chronisch erschöpft und fragen sich, ob Sie an einem Burnout leiden? Wenn Sie sich in der Beschreibung von Burnout wiederfinden, dann macht es Sinn, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Wenden Sie sich gerne an uns für eine Beratung und für Unterstützung, im Coaching Maßnahmen für einen Weg aus der Erschöpfung zu finden.
Zur frühzeitigen Erkennung einer Burnout Symptomatik gibt es heute zahlreiche etablierte Fragebögen. Im beruflichen Alltag gebräuchlich ist das »Maslach Burnout-Inventory« (MBI). Die US-amerikanische Psychologin Christina Maslach hat mit dem MBI einen Fragebogen zur Diagnostik einer Burnout Erkrankungen und zur verbesserten Messbarkeit von Stress entwickelt. In diesem Fragebogen sind drei Bereiche erfasst:
- die (emotionale) Erschöpfung (»Ich fühle mich schon morgens müde, bevor die Arbeit überhaupt losgeht«)
- die Depersonalisation oder Distanzierung/Zynismus (»Mich interessiert eigentlich gar nicht, ob meine Schüler etwas lernen«)
- die verringerte persönliche Leistungsfähigkeit.
Die Hintergründe verstehen – Psychodynamik von Burnout-Störungen
Menschen, die eine hohe intrinsische Motivation aufweisen sowie hoch mit ihrer Arbeit identifiziert sind, leiden besonders häufig an Burnout. Die Arbeit ist hier die zentrale Quelle der Regulation des Selbstwertgefühls. Der Wunsch, etwas Bedeutsames zu verändern, etwas Großartiges zu erreichen oder anderen Menschen helfen zu können, stabilisiert das Selbstwertgefühl. Wenn das Arbeitspensum zunimmt oder Belastungsfaktoren im privaten Umfeld hinzukommen, können eigene, oft überhöhte Ansprüche nicht erfüllt werden und die Regulation gerät ins Wanken. Die Betroffenen nehmen eine Diskrepanz zwischen idealem und realem Selbst wahr, was häufig zu einem massivem Enttäuschungsgefühl führt. Dieses wiederum bringt den Kreislauf erst so richtig in Gang. Nun wird der Versuch unternommen noch mehr zu arbeiten, die Funktionsfähigkeit zu erhalten – was schlussendlich häufig in einen Erschöpfungszustand mündet.
Stressmanagement: Einfache Tipps im Anfangsstadium eines Burnouts
Im Anfangsstadium einer Stresserkrankung gibt es einfache Tipps für den Berufsalltag, die schnelle Hilfe verschaffen. Der erste und sicherlich einer der wichtigsten Schritte ist es, sich einzugestehen, dass man ein Problem hat.
Dann kann man beginnen, Verantwortung für sich und die eigene Gesundheit zu übernehmen und Veränderungen im Alltag anzugehen. Hilfreiche Maßnahmen im Arbeitsleben für Körper und Psyche sind dabei unter anderem:
- Pausen einbauen & ausreichend Schlaf
- den Freundeskreis pflegen; im vertrauensvollen Austausch über den Sog sprechen, den die Arbeit entwickelt hat
- gesunde Ernährung
- Hobbies wieder aufnehmen
- auf körperliche Bewegung achten
- Selbstreflexion: was hindert mich daran, Pausen zu machen oder meine Grenzen zu überschreiten?
Bei fortgeschrittener Entwicklung eines Burnouts helfen solche einfachen, aber im Arbeitsleben oft schwer umzusetzende Tipps häufig nicht mehr direkt. Dann kann professionelle klinische Unterstützung nötig werden, eine Therapie kann helfen. So weit muss es aber nicht kommen!
Ein psychodynamisches Coaching kann Ihnen im Vorfeld helfen, einen Burnout zu verhindern oder einer Chronifizierung vorzubeugen.
Ein Personal Coaching als Burnout Prävention in Berlin anfragen
Stressbewältigungstraining im Team oder Unternehmen
Wenn Sie sich als Führungskraft für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter*innen einsetzen wollen, wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an uns.
Wir bieten Stressbewältigungskurse an, die auf Ihr Team zugeschnitten sind. Auch haben Sie die Möglichkeit, bei uns eine individuelle Beratung zu finden, wie Sie als Führungskraft mit Ihrem Team und Unternehmen eine Burnout Prävention erarbeiten können.
Ein Stressbewältigungstraining in Berlin anfragen
B.Sc. Psychologin Eva Weiße