Psychoanalytisches Coaching– für eine nachhaltige Veränderung im Unternehmen
Agilität, Flexibilität und Veränderungsbereitschaft zeichnen in postmodernen Unternehmen eine gute Führungskraft aus. Wie aber gelingen nachhaltige Veränderungen in Unternehmen und Unternehmer*innen?
Die Frage nach der persönlichen Flexibilität
Veränderungen sind in allen Bereichen des Lebens eine komplexe und häufig schwierige Sache und wer Veränderungen anstößt, der erlebt, wie Prozesse ins Stocken geraten können. Die Herausforderungen globaler und regionaler Unternehmen sind enorm – neuere Teamdynamiken bei flacheren Hierarchien, strukturelle Veränderungen durch Digitalisierung und die zunehmende Nutzung sozialer Medien erfordern ein hohes Maß an Flexibilität aller Mitarbeiter.
Soweit ist das nichts Neues. Und dass Flexibilität eine der größten Herausforderungen für die meisten Führungskräfte ist, sicherlich auch nicht. Nicht umsonst haben Konzepte zu agilem Leadership in der letzten Zeit eine enorme Popularität in der Organisationstheorie und Management Praxis gewonnen und es sind Change Prozesse aller Art, die Unternehmer*innen motivieren, sich Unterstützung im Coaching suchen.
Auf der Suche nach effizienten Antworten im Coaching
Antworten auf die Frage nach mehr Flexibilität und Ratschläge zu gelungenen Veränderungen scheint es dabei viele zu geben. Die meisten Unternehmen stehen unter enormem Druck und so ist es nicht verwunderlich, dass Ansätze, die Effizienz versprechen schon seit längerer Zeit den Coaching Markt dominieren. Systemisches und verhaltensorientiertes Coaching passen sich den Bedingungen des Marktes an, sie geben Coachees Tools an die Hand und beide Ansätze sind im Sinne einer evidenzbasierten Forschung gut operationalisierbar, was so viel heißt wie, dass Veränderungen und Fortschritte messbar sind.
Die Wiederauferstehung der Psychoanalyse
Auch die Psychoanalyse weiß Antworten auf die Frage nach dem Gelingen von Veränderungen. So gab es in jüngerer Zeit zunehmend Studien, die die Wirksamkeit psychodynamischer Therapien nachwiesen. Und sie zeigten, dass sich die Psychoanalyse im Vergleich zu verhaltensorientierten Ansätzen nicht nur ebenso wirksam zeigte, sondern darüber hinaus, dass diese Veränderungen deutlich nachhaltiger und langfristiger waren.
Weiter wurde in diesen aktuellen Studien deutlich, dass es für relevante Veränderungen der Persönlichkeit nicht immer das Gesamtpaket Psychoanalyse sein muss. Für kompakter angedachte tiefenpsychologische und andere fokussierte psychodynamische Ansätze wurden Konzepte wie das der freien Assoziation, des Deutens oder das Konzept des Unbewussten Konflikts aus dem Fundus der Psychoanalyse geholt. Und es funktionierte. Das langfristig angedachte Wiederholen, Erinnern und Durcharbeiten in der Psychoanalyse ist sicherlich für tiefgreifende strukturelle Persönlichkeitsveränderung noch immer die Methode der Wahl, aber es ist möglich, auch ohne jahrelange Behandlungen auf der Couch relevante Veränderungen zu ermöglichen. Es scheint das tiefgehende Verständnis der Analytiker zu sein, ihr Wissen um das Unbewusste und um innerpsychische Widerstände, das Veränderungen begleitet und integrieren lässt.
„Die Psychoanalyse ist zu wertvoll, um allein den Kranken vorbehalten zu sein“.
Was Freud schon lange verstanden hat wird nun wieder salonfähig: Die Psychoanalyse ist und war schon immer mehr als eine Therapie bei psychischen Störungen. Sie ist die Wissenschaft ums Unbewusste. In den USA werden psychoanalytische Ansätze schon länger und mit Erfolg im Coaching genutzt. Aber auch hier beginnen Unternehmer*innen zunehmend die Relevanz nachhaltiger Veränderungen zu verstehen. Psychodynamisch die Welt zu verstehen ermöglicht es auch in kleinerem Format, die Welt um uns herum besser zu verstehen, Konflikte zu lösen und Dynamiken in sich selbst, in Beziehungen, in Teams, in Institutionen oder in Unternehmen zu verstehen. Und wer mehr versteht, der kann flexibler reagieren, Handlungsspielräume erweitern und seinen Führungsstil der jeweiligen Situation anpassen. Die wertfreie Haltung der Psychoanalyse erlaubt eine interessierte Haltung bei Change Prozessen und damit auch eine Integration von Schwierigkeiten. Sicherlich braucht ein solcher Ansatz schon mehr Geduld als ein toolorientierter Ansatz. Aber es ist eine Chance für jedes Unternehmen in herausfordernden Zeiten.
Dipl. Psych. Andrea Wurst
Mehr zum Thema psychoanalytisches Coaching erfahren Sie in unserem Trainingsprogramm „Das unbewusste Unternehmen“ oder bei uns im Einzelcoaching.
https://coaching-dynamind.com/trainings-programm/programm-unbewusstes/